Am 15. September war es wieder soweit: Hack Zurich hat mit mehr als 500 Teilnehmern stattgefunden und auch ein Mitglied aus der PionierGarage war dabei. Marcel Engelmann erzählt von seinen Erfahrungen bei Europas größtem Hackathon.

 

Wieder einmal wurde Hack Zurich – Europas größter Programmierwettbewerb – von Rasmus Rothe eröffnet. Mit mehr als 5000 Bewerbungen war es schon eine große Ehre, als Entwickler beim Hack Zurich teilnehmen zu können. Neben interessanten Sprechern aus den USA war auch der Kanzler der Schweiz zu Gast und begrüßte die 550 ausgewählten Entwickler, Daten-Analysten, Designer und Digitalisierungsexperten.

Der Hack Zurich ist ein Hackathon, welcher über 40 Stunden andauert und sich dabei über das gesamte Wochenende erstreckt. Los ging die vierte Auflage des Hack Zurich mit interessanten Workshops von den 16 Unternehmen, welche den Programmierwettbewerb unterstützen und jeweils eine „Challenge“ anboten. Bei den Unternehmen handelt es sich unter anderem um SBB, Zurich Versicherungen und Microsoft. Innerhalb der letzten vier Jahre hat sich der Hack Zurich dabei zu einem der wichtigsten Technologie-Events in der Schweiz entwickelt.

Der Veranstaltungsort von Hack Zurich

 

Das Besondere sind die Challenges

Durch die Vielzahl an Herausforderungen konnte jede Person eine interessante Herausforderung für sich finden. Besonders Microsoft und Reuters hatten dabei sehr interessante Challenges mitgebracht:

Microsoft und ABB stellten gemeinsam einen Roboter zur Verfügung, welchen die Entwickler programmieren konnten. Normalerweise findet sich ein solcher Roboter in großen Produktionsanlagen von großen Konzernen. Mithilfe von Microsoft konnten damit dann die unterschiedlichsten Use Cases realisiert werden.

Reuters hingegen öffnete bei Hack Zurich zum ersten Mal die API zu ihrem Nachrichtensystem und lies die Entwickler auf alle Ressourcen zugreifen. Normalerweise kostet der Zugriff auf ein solches System mehrere tausend Euro und ist ausschließlich für große Medienunternehmen wie CBN oder Bloomberg geöffnet. Durch die interessanten Herausforderungen ließen sich auch jeweils über 100 Entwickler auf die Ideen ein und entwickelten interessante Anwendungen.

Marcel Engelmann bei der Arbeit

 

Auch die PionierGarage war mit dabei

Zusammen mit drei weiteren Entwicklern startete auch das PionierGarage-Mitglied Marcel Engelmann beim Hack Zurich. Das Team um Marcel entschied sich dabei für die Entwicklung einer mobilen App, welche die Aufmerksamkeit während der Autofahrt überprüft und Warnsignale ausgibt, wenn sich der Fahrer nicht konzentriert und der Verkehr eine höhere Aufmerksamkeit erfordert. Die Challenge wurde dabei von T Systems und Zurich Versicherungen ausgelobt. Für Zurich, als auch für T Systems, ist es wichtig, dass möglichst wenige Unfälle geschehen.

Über 10% der tödlichen Unfälle passieren durch die Nutzung des Smartphones während der Fahrt. Besonders junge Menschen verlieren häufig durch Unachtsamkeit ihr Leben. Auch Ablenkungen durch andere elektronische Geräte spielen bei Unfällen immer häufiger eine große Rolle. Da das Problem eine reelle Herausforderung ist und einen großen Einfluss auf das Leben von Menschen haben kann, haben sie sich für diese Herausforderung entschieden.

Auch andere arbeiten konzentriert

 

Ran an die Arbeit

Um einen ersten Prototype zu haben, wurde zunächst die „Selfie“-Kamera (Front-Kamera) genutzt, um Bilder von der Umgebung innerhalb des Autos aufzunehmen. Damit beim Hackathon möglichst schnell ein Ergebnis sichtbar gemacht werden kann, wurden die Microsoft Cognitive Services genutzt. Die Microsoft Cognitive Services bieten eine Schnittstelle an, welche die Stimmung von Menschen auf Bildern durch Berechnung von Punkten innerhalb eines Gesichts ausgeben kann. Außerdem bieten die Microsoft Cognitive Services die Möglichkeit, Informationen aus dem Bild herauszulesen und diese als Tags, Kategorien und eine kurze Beschreibung wiederzugeben. Die Tags und die Erkennung der Stimmung wurden dabei genutzt, um ein Aufmerksamkeitslevel zu bestimmen. Wurde eine zu geringe Aufmerksamkeit festgestellt, konnte das System durch Hinweise auf dem Bildschirm und Töne von den Handylautsprechern den Autofahrer helfen, sich wieder auf den Verkehr zu konzentrieren. Diese Systeme finden sich bereits in vielen Luxusautos und können mit dieser Lösung einfach nachgerüstet werden.

Durch einige Gespräche mit Eltern, IT Managern und Passanten wurden dabei die Anwendungsfelder deutlich. Vor allem Eltern interessieren sich dafür, dass ihre Kinder sicher am Zielort ankommen, wenn Sie unterwegs sind. Aber auch Taxi-Unternehmen oder Uber können sich für unsere Entwicklung interessieren. Durch die Installation unserer App könnten Fahrer zertifiziert werden, welche besonders sicher fahren. Dadurch wird die Fahrt für Mitfahrer noch angenehmer. Insgesamt fanden sich so viele interessante Anwendungsfälle, die bei der Präsentation vor der Jury innerhalb von zwei Minuten rübergebracht werden mussten.

Das Team im Gespräch

 

Eine Auszeichnung für Marcel und sein Team

Nach der Präsentation vor der Jury wurde es spannend. Bei Abschlussveranstaltungen, wurden die besten Ideen präsentiert. Auch die Idee von Marcel Engelmann wurde dabei ausgezeichnet. Swiss T-Systems und Zurich Versicherungen zeichneten die Idee mit Ihrem Challenge Preis aus.

Nun wird überlegt, wie das Projekt weiter vorangebracht werden kann. Nach der Auszeichnung besuchte Herr Giovanni Giuliani, der Chief Strategy, Innovation und Business Development Officer von Zurich Versicherungen, den Hack Zurich 2017 und das Team um Marcel konnte Fragen an die höchste Stelle der Zurich Versicherungen stellen.

Insgesamt war der Hack Zurich 2017 ein voller Erfolg. Wir freuen uns auf nächstes Jahr.

Das Team bei der Preisverleihung

 

Marcels Idee hat ihm und seinen Team einen Preis eingebracht. Du hast auch eine vielversprechende Idee? Auch ohne Hackathon kannst du gerne bei einem Dienstagstreffen der PionierGarage vorbeikommen und sie mit uns diskutieren.

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